Eine der schönsten Gegenden Nordspaniens
Von Uta Häusler
28. Oktober bis 01. November 2024
Unsere Reisebegleiterin Uta hat die Eindrücke dieser Reise in einem kleinen Reisetagebuch für Sie zusammengefasst.
Tag 1:
Wir verließen München im dichten Nebel, landeten in Bilbao gegen 11.00 Uhr und wurden dort von Dr. Hans Harms empfangen, der alles möglich gemacht hatte, dass wir mit dem Bus trotz angesagten Streiks in Spanien zur Biskaya-Brücke mit der 1893 eröffneten ältesten Schwebefähre fahren konnten. Der Nebel löste sich gerade auf und die Sonne kam hervor, als wir in 40 Metern Höhe über den Fluss Nervión sehr abenteuerlich spazierten!!! Diese großartige Stimmung übertrug sich auf meine fantastische Gästegruppe.
Beim Fotostopp zum Aussichtspunkt Artxanda lag uns Bilbao in seiner besonderen Schönheit zu Füßen. Weiter ging es zum Hotel Silken, wo wir gleich die Zimmer beziehen konnten. Zum Abendessen ging es durch die belebten Straßen von Bilbao zum legendären Kaffeehaus Café Iruna. Hier waren für uns bereits baskische Leckereien und ganz viele Pintxos zubereitet und ich habe zum ersten Mal Stockfisch gegessen, was wirklich gut war.
Tag 2:
Heute ging es mit „Hans“, unserem ostfriesischen Reiseführer, der aber schon seit 35 Jahren im Baskenland lebt und sowohl spanisch wie auch baskisch spricht, durch die Innenstadt von Bilbao. Es wurde durch seine Ausführungen allen schnell klar, warum er hier lebt. Denn seine Begeisterung über die Kultur, den Zusammenhalt der Basken, die Historie und auch die Entwicklung, die Bilbao erfahren durfte, konnte jeder spüren. Natürlich darf der Mercado de la Ribera nicht fehlen.
In dieser historischen Markthalle war es sehr schwer sich zu entscheiden, was probiere ich denn mal. Der Nachmittag gehörte dem Guggenheim Museum, dem diese Stadt so viel Zulauf garantiert und ja, es ist von außen wie von innen besonders attraktiv. Allein das immer wieder wechselnde Farbenspiel, bedingt durch die Sonneneinstrahlung auf die Außenhülle des Gebäudes, welches von dem Stararchitekten O. Gehry erbaut wurde, wie auch die Ausstellungen im Museum sind sehenswert und wir haben es alle genossen. Dieser Tag war bereits ein Highlight der Reise und schade, dass der Tag schon zu Ende ging. Einige haben sogar noch die Lichteffekte der Nacht am Museum auf sich wirken lassen.
Tag 3:
Für heute war Regen angesagt, was uns aber nichts ausmachte, denn wir fuhren mit dem Bus nach Santo Domingo de la Calzada, wo uns der Hahn, der in der Kirche hinter Gittern wohnt, 13-mal mit seinem „kikeriki“ begrüßt hat, was laut Hans ganz viel Glück bedeutet. Das Glück stellte sich sofort ein, denn in der Bodega Marques de Riscal, die von dem gleichen Stararchitekten erbaut wurde wie das Guggenheim Museum (angeblich im Vollrausch, wenn man sich die Skizzen des Entwurfs anschaut), wurden wir sehr zuvorkommend bewirtet mit dem San Vicente Menü, sogar mit personalisierter Speisekarte extra für Reisekreativ!
Später hatten wir dann eine Führung durch die alten Weinkeller und ließen uns dort drei ausgezeichnete Weine bei der Weinprobe munden. Dann ging es wieder zurück mit zwei besonderen Schmankerln: einmal der Fotostopp an der Bodega Ysios, die von dem Stararchitekten Santiago Calatrava erbaut wurde, und Hans legte noch einen Stopp in Guardia bei der sehenswerten Kirche Iglesia de Santa Maria ein, die sehr vielfältige Baustile aufzeigte.
Tag 4:
Auf der Fahrt nach San Sebastian zeigte sich das Wetter wieder von seiner besten Seite. Auch hier entdeckten wir die Stadt erst einmal von oben: am Monte Igueldo und jeder verstand, warum Hans nicht mehr nach Deutschland zurück möchte. Denn die „ideale Stadt“, wie sie gerne bezeichnet wird, mit drei Bergen, einer Insel und verwinkelter Altstadt fühlt sich fast an wie in der Schweiz.
Das besondere an San Sebastian ist der hervorragende Käsekuchen und die Männerkochclubs. Dies sollten wir auch in Deutschland aufbauen. Wöchentlich kochen die Männer in diesen Clubs.
Die Zutaten werden zuvor am Markt besorgt. Hans führte uns stolz zu seinem Clubhaus, wo er mit seiner Gruppe immer freitags kocht. Frauen werden hin und wieder zum Essen eingeladen. „Mitkochen“ strengstens untersagt! Hans hat den Basken auch schon mal „Grünkohl“ kredenzt. Am Nachmittag testeten einige von unserer Gruppe das Meer und gingen „Baden“. Am Abend durften wir in Bilbao nochmals gemeinsam ein traditionelles Abendessen genießen.
Tag 5:
Nach dem Frühstück ging es gleich los. Letztes Ziel dieser Reise, San Juan de Gaztelugatxe. Hier war eine Gruppe sportlich und meisterte die 239 Stufen zur anderen Insel und zur Kapelle hinauf und wieder hinunter. Nach einer Stärkung in der Hafenstadt Guernika fuhren wir begleitet von Sonnenschein zum Flughafen Bilbao. Der Abschied von Hans war sehr emotional.
Fazit: Gerne wieder das Baskenland mit dieser Gruppe.
Das Thema könnte heißen: Architektur und Wein!