Reisetagebuch Nordfriesland 2024

Dünen und Deiche, Grachten und Heuler

Von Franz Dürr

„Moin“ , der nordfriesische Gruß lautet „Moin“, denn „Moin, Moin“ ist schon Gesabbel. „Moin“ bedeutet: „Guten Morgen, Guten Tag, Mahlzeit, Guten Abend, Wie geht´s?“

Eine Gruppe von Reisekreativ machte sich auf den Weg nach Nordfriesland, um die Heimat dieses scheinbar etwas wortkargen Volkes mit eigenen Augen zu sehen.

Tag 1

Am 22.06.24 machten wir (d.h. 23 Reisegäste und ich) uns auf den Weg nach Norden. Erstes Ziel unserer Fahrt war die Salz- und Hansestadt Lüneburg, eine im Mittelalter durch den Salzhandel reich gewordene Stadt. Die Pracht und den Reichtum vergangener Tage konnten wir bei einem Stadtrundgang bewundern, da die Stadt ihren historischen Kern unzerstört durch den 2. Weltkrieg retten konnte.

Tag 2

Es ging weiter nach Norden Richtung Glückstadt, eine 1617 von König Christian IV, König von Dänemark und Norwegen gegründete Hafen- und Festungsstadt, die einzige Stadt, die während des 30-jährigen Krieges nicht durch Belagerung eingenommen werden konnte. Weiter ging die Fahrt zur Seehundstation Friedrichskoog, wo nicht nur der einzigartige Lebensraum Wattenmeer vorgestellt wurde, sondern man auch viel über die heimischen Robben und Seehunde erfuhr. Eine kommentierte Fütterung der Robben und Seehunde rundete den Besuch ab.

Husum, eine charmante Stadt an der Nordseeküste war unser Tagesziel und zugleich Standort für die nächsten vier Tage.

Tag 3

Quer durch die Halbinsel Eiderstedt ging es heute nach St. Peter-Ording, einem der bekanntesten Ferienorte Nordfrieslands. Die Pfahlbauten und der bis zu zwei Kilometer breite Strand sind wirklich beeindruckend. Nächstes Ziel war das Eider-Sperrwerk, das größte deutsche Küstenschutzbauwerk, das das Hinterland vor den Sturmfluten der Nordsee schützt.

In dem von Niederländern gegründeten Friedrichsstadt, dem Klein-Amsterdam an der Nordseeküste unternahmen wir eine Grachtenfahrt und erkundeten die Stadt vom Wasser aus. Ein Fotostopp auf der Halbinsel Nordstrand mit Blick auf die Insel Pellworm und einige Halligen rundeten den perfekten Tag ab.

Tag 4

Ein Besuch der Nordseeinsel Föhr stand heute auf dem Programm. Nach Meinung der Nordfriesen zwar nicht die bekannteste aber dafür die schönste der Nordseeinseln, die „friesische Karibik“. Der 50-minütigen Fährüberfahrt schloss sich direkt eine kurzweilige, informative Inselrundfahrt an. Charakteristisch sind die großen Windmühlen und die reetgedeckten Häuser. Vom Deich aus konnte man die Nachbarinseln Amrum und Sylt erkennen. Die dazwischen liegenden Halligen reihen sich wie Perlen an einer Schnur aneinander. Die anschließende Freizeit konnte jeder individuell nutzen, z. B. für eine kurze Wattwanderung.

Tag 5

Ein Stadtrundgang in Husum stand heute auf dem Programm. Über den Schlosspark (bekannt für seine Krokusblüten im Frühjahr) ging es zum Husumer Schloss, ein von einem Wassergraben umgebenes barockes Schloss. Das Torhaus von 1612 lässt erahnen, wie prächtig das Schloss einst war. Die Fassaden der Häuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert zeugen von der einstigen wirtschaftlichen Blüte Husums. Der Tine-Brunnen auf dem Marktplatz, gekrönt von einer jungen Friesin aus Bronze ist das heimliche Wahrzeichen Husums. Hier fand auch bis in die 60er Jahre jede Woche einer der größten Viehmärkte Europas statt.

Den Nachmittag hatten die Gäste zur freien Verfügung.

Das i-Tüpfelchen des Tages war der musikalische Abend, als Georg Freundorfer (ein Reisegast) mit seinem Akkordeon aufspielte.

Tag 6

Heute machten wir auf dem Weg Richtung Süden nochmals Halt in Friedrichsstadt, der von Niederländern gegründeten Handels- und Hafenstadt zwischen Eider und Treene. Die schönen Treppengiebel der Häuser lassen erahnen, wie „holländisch“ die Stadt einst war. Hier steht auch die weltweit einzige Remonstrantenkirche außerhalb der Niederlande. Nach dem Stadtrundgang ging es Richtung Heimat nach Hildesheim.

Tag 7

Vor der Rückreise stand heute noch ein Stadtrundgang in Hildesheim auf dem Programm. Der historische Marktplatz beeindruckt mit seinen erst 1984 – 1989 nach Originalplänen rekonstruierten Gebäuden. Besonders sehenswert ist das Knochenbrecher-Amtsgebäude, das ehemalige Gildehaus der Fleischerzunft, das als das schönste Fachwerkhaus der Welt bekannt ist. Der Hildesheimer Dom St. Mariä Himmelfahrt zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist bekannt für die Bernwardtür, die älteste figürlich geschmückte Bronzetür des Mittelalters und den mit mehr als sechs Metern Durchmesser größten erhaltenen Radleuchter des Mittelalters. Leider reichte die Zeit nicht aus, um die Schätze der Stadt genauer unter die Lupe zu nehmen, denn wir hatten noch eine Rückfahrt nach Regensburg von mehr als 500 Kilometern vor uns.

Fazit der Reisegäste: Eine tolle Reise!!!

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